Mein SAND-Status seit der letzten Ausgabe:
Notbetreuung: 3,5 Tage (Teamtage beim Kita-Personal & Personalmangel)
Nervenzusammenbrüche: 2 (Autofahrten sind bei uns Achterbahnen)
Sand Zuhause: 50 Gramm (im Spielplatz im Hof tummeln sich gerade zu viele Ameisen)
You got a fast car
I want a ticket to anywhere
Maybe we make a deal
Maybe together we can get somewhere
Any place is better
Starting from zero got nothing to lose
Maybe we'll make something
Me, myself, I got nothing to prove
Immer wenn ich diesen wunderbaren Song von Tracy Chapman höre, fangen meine Gedanken an zu kreisen. Meist, wenn ich im Auto bin und durch die Straßen in Berlin von A nach B fahre. Tracy Chapman wollte weg aus der Stadt, um ein besseres Leben zu führen. Ich wollte in den letzten Jahren so oft weg aus der Stadt, um einen Abstand von unserer 7-jährigen Kinderwunschreise zu bekommen. Aber auf diese sehr persönliche Reise möchte ich euch heute in Form einer kleinen Sightseeingtour durch Berlin mitnehmen. Also hüpft zu mir ins Auto und wir düsen los.
Steigt ein zur Sightseeingtour durch Berlin – 1. Stopp: Prenzlauer Berg
Wir starten im Prenzlauer Berg. Schönhauser Allee, Ecke zur Erich-Weinert-Straße. Hier haben wir bis letzten Sommer fast zehn Jahre gewohnt. Als wir 2014 einzogen, haben wir auf die Altbaudielen gelegt, an den Händen gehalten, angeschaut und gesagt, dass wir hier den nächsten Schritt gehen. Und so war es auch, wenn auch etwas anders als geplant. Wie leicht und blauäugig sagt man, dass man Kinder plant, weiß aber in diesem Moment (zum Glück) gar nicht, wie schwer diese Zeit werden kann. Bei uns war es 2015 der Moment, in dem wir uns beide einig waren: OK, ran an den Speck!
Next stop: Standesamt Pankow, das älteste Trauzimmer
Berlins. Wir sind nun im Jahr 2018, genau genommen ist es der 02. Juni 2018, unser Hochzeitstag. Wir haben uns vorher nie darüber Gedanken gemacht, ob wir heiraten möchten, bis wir 2017, nach zwei Jahren unerfüllten Kinderwunsch, eine Klinik aufgesucht haben, wo uns der Arzt ganz trocken mitteilte, dass er uns erst als verheiratetes Paar weiterbehandelt. Denn dann ist alles einfacher – formell und vor allem finanziell1. Das mussten wir zunächst für uns als Paar verarbeiten. Wie so oft wollten wir (in diesem Fall eher mein Mann) das Tempo selbst bestimmen. Ich hätte 2017 einfach den nächstmöglichen Termin beim Standesamt gebucht, aber dank Hannes wird es ab hier romantisch. Denn er war es, der für uns auf die Bremse getreten hat. Er wusste: Wenn wir heiraten, dann nicht, weil uns das System dazu zwingt, sondern, weil wir es beide fühlen. Sein Antrag war so liebevoll vorbereitet und dank ihm hatten wir eine wunderschöne Stadthochzeit mit all unseren Freund*innen und der Familie.
2. Stopp: Gendarmenmarkt
Ab zum nächsten Sightseeing-Stopp: der Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte. This is where the magic happened. Na ja, nicht ganz. Ganz in der Nähe von hier befindet sich unsere Kinderwunschklinik. Der Ort, der es für vier lange Jahre in unserer Top 3 der meistbesuchten Orte Berlins zu sein. Nach unserer Wohnung und unseren Arbeitsstätten. Nach der Hochzeit haben wir uns eine neue Klinik gesucht und uns hier bei unserer neuen Ärztin sehr verstanden und aufgehoben gefühlt. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie oft hier meine Woche um 7.30 Uhr mit einem vaginalen Ultraschall oder Bluttest begann.
Fünf In-vitro-Fertilisationen, drei Inseminationen, eine Kryo, drei zusätzliche OPs wegen meiner Endometriose, acht Vollnarkosen und eine Eileiterschwangerschaft – was sich für viele liest, wie eine Aneinanderreihung von Fremdwörtern, ist für uns die Bilanz von vier Jahren Kinderwunschbehandlung. Diese vier Jahre glichen rückblickend eher einer Fahrt durch die Geisterbahn, denn einer Achterbahnfahrt. Denn es gab viele downs und kaum ups. Seelisch wie körperlich. Nach jeder Behandlung fielen wir in ein Loch: immer, wenn wieder keine Eizelle entnommen (medizinisch: punktiert) und befruchtet werden konnte. Immer, wenn eine entnommene Eizelle die Zeit in der Petrischale (medizinisch: Kultur) nicht überstanden hatte oder sich nicht in meiner Gebärmutter hatte einnisten können. Dann mussten wir uns Zeit nehmen, um zu heilen. Hier denke ich wieder an das Lied von Tracy Chapman. Denn dann sind wir oft ins Auto gestiegen und aufs Land oder ans Meer gefahren. Irgendwann am liebsten in Unterkünfte ohne Kinder.
„Für mich war die Kinderwunschreise ein stetiges Auf und Ab der Gefühle. Es gab viele Momente, in denen ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte und dann kam im Mai 2022 der größte Lichtblick, den wir uns hätten wünschen können.“
Hannes Gärtner
3. Stopp: ein Zebrastreifen in der Stargarder Straße und eine Kampfansage
So vergingen die Jahre. Nach jeder tiefen Trauerphase, die bei mir etwa ein bis drei Tage nach der erfolglosen Behandlung dauerte, motivierte ich mich wieder neu. Ich dachte immer, dass es das doch nicht gewesen sein kann und wollte sofort wieder ins Machen kommen. Wie im Job. Auch da bin ich es gewohnt, Dinge sofort umzusetzen oder zu optimieren. Aber der weibliche Zyklus ist nun mal komplexer aufgebaut als ein Start-up. Immer wieder probierten wir neue Medikamente und Möglichkeiten aus. Wie bei zehn bis 20 Prozent aller Paare mit Kinderwunsch, konnte auch bei mir, abgesehen von Hashimoto und Endometriose, kein Grund gefunden werden, warum sich die eingesetzten befruchteten Eizellen nicht einnisten wollten. Das Thema Kinderwunsch war rückblickend wie ein dunkler Fleck, der mich sieben lange Jahre in jeder Alltagssituation begleitet hat. Da war eine ständige, kleine Trauer, die mir oft die Leichtigkeit im Leben nahm. Ich habe mich oft so hilflos gefühlt und als unfruchtbare Frau auch nicht vollkommen. In dieser Zeit hat mir unsere Kinderwunsch-Coachin sehr geholfen, die uns auch als Paar durch diese Zeit begleitet hat, damit wir uns nicht verlieren, sondern stärken.
Aber jetzt zur nächsten Station, zurück in den Prenzlauer Berg. Genauer: an einen Zebrastreifen in der Stargarder Straße, Ecke Dunckerstraße. Mein Mann und ich sind seit dem Start der Kinderwunschbehandlungen sehr offen in unserem Umfeld damit umgegangen. Weil wir uns nicht verstecken oder Geschichten erfinden wollten, warum ich wieder eine OP habe oder wir Freund*innen oder die Familie nicht besuchen konnten. Natürlich Ich hatte auch das Glück, mit EDITION F und meinen damaligen Chefinnen ein berufliches Umfeld gehabt zu haben, in dem ich offen über das Thema sprechen konnte. Das hat mir eine große Last genommen. Denn obwohl ich versucht habe, alles unter einen Hut zu bekommen, musste ich bei einigen Abend-Events auf die Uhr schauen, um pünktlich zum Spritzen zu Hause zu sein oder brauchte nach den Punktionen und OPs einige Tage Ruhe.
„Als sehr besonders empfand ich von Anfang an, dass ich immer Franzi gespritzt habe. So haben wir auch diesen Moment zusammen erlebt – das war unser ganz eigenes Ritual.“
Hannes Gärtner
Was mich neben meinem stets Top-AMH-Wert2 in den vier Jahren noch ermutigt hat? Freundschaften, die sich durch die Kinderwunschzeit gefestigt haben und gewachsen sind. Ich habe schlichtweg die besten Freundinnen der Welt und mit diesem Text möchte ich auch ihnen danken. Nun aber zum Zebrastreifen: Es war nach unserer neunten missglückten Behandlung im Januar 2022, als ich mit dem Auto an genau diesem Zebrastreifen hielt. Ich sah Mamas mit ihren Kids die Straße überqueren. Ich sagte mit Tränen in den Augen zu eben einer dieser Freundinnen am Telefon, dass ich mir doch nichts mehr wünschte, als dass auch wir endlich einen Kinderwagen über diesen verdammten Zebrastreifen schieben. Für den großen Halt und die Kraft, nicht aufzugeben, steht für mich symbolisch dieser Zebrastreifen und er hat für mich ein Symbolbild, ja, fast motivierendes Kampfbild in der Kinderwunschzeit. Tschakka!
It’s a WONDERful Life
Habt ihr Zeit für noch eine Station? Ich verbinde noch so viel mehr Orte in Berlin mit unserer Kinderwunschreise. Zum Beispiel ein Restaurant, das für seine Schnitzel bekannt ist, ganz in der Nähe der Kinderwunschklinik, in dem wir mal nach einem Transfer (wenn die befruchtete Eizelle nach ein bis fünf Tagen nach der Punktion in die Gebärmutter eingesetzt wird) aßen, weil wir dachten, es bringe vielleicht Glück. Man liest auch oft in Kinderwunsch-Foren, dass wohl Pommes von McDonalds super nach einem Transfer sein sollen. Beides hat bei uns leider nicht funktioniert, aber ich schweife ab.
Ich möchte euch noch zu einem letzten und für uns sehr besonderen Ort mitnehmen: zur Charité in Berlin-Mitte. Es ist der 11. Januar 2023. Und während ich dieses Datum tippe, laufen mir die Tränen. Es sind Freudentränen, denn es ist das Geburtsdatum unserer Tochter Pippa Martha Lotti, die genau hier am Nachmittag des 11. Januar 2023 geboren wurde. Immer, wenn wir hier vorbeifahren oder das große Gebäude aus der Ferne sehen, wird uns bewusst, wie glücklich wir uns schätzen können und was Pippa für ein Wunder ist. Nach sieben langen Jahren.
Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was zwischen dem Zebrastreifen und der Charité passiert ist? Im Mai 2022 sollte unsere zehnte Kinderwunschbehandlung beginnen. Dieser Versuch sollte der letzte sein, da wir die Behandlungen auch finanziell nicht mehr stemmen konnten. Die Monate zuvor hatten wir uns intensiv mit unserer Kinderwunsch-Coachin auf das Loslassen vom eigenen Kinderwunsch vorbereitet. Diesen Weg wollten und konnten wir nicht alleine gehen.
Der erste positive Schwangerschaftstest meines Lebens
Und dann kam der Morgen des 24. Mai 2022: Bevor ich die benötigten Medikamente aus Frankreich bestellen wollte, hier sind sie günstiger als in Deutschland, machte ich wie so oft einen Schwangerschaftstest. Sicher ist schließlich sicher. Und da war er: der erste positive Schwangerschaftstest in meinem Leben. Einfach so. Warum es nach so langer Zeit und ohne Behandlung geklappt hat? Das wissen wir nicht. Vielleicht lag es an einem Medikament, das ich ein paar Wochen vorher zur Senkung des Blutzuckerspiegels angefangen hatte, zu nehmen. Dass wir nicht an den Kinderwunsch gedacht oder uns „mal entspannt“ hätten, war definitiv nicht der Grund – auch wenn das der ungefragte Tipp Nummer Eins ist. Die eine Antwort gibt es nicht. Wie so oft bei Unfruchtbarkeit und Kinderwunschbehandlung bleibt es ein Rätsel.
Mit unserem Wunsch 2014, nach dem Einzug auf dem Dielenboden unserer Wohnung an der Schönhauser Allee liegend, sollten wir sieben Jahre später also Recht behalten: In diesen vier Wänden gehen wir als Paar den nächsten großen Schritt und kommen endlich an. Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Schritte und auf weitere Orte in Berlin, die eine positive Bedeutungen für uns bekommen werden.
Eine kleine Bildergalerie unserer Kinderwunschreise
Aus der Community
Eure Fragen aus der Community zum Thema Kinderwunsch!
Wir haben euch auf Instagram gefragt, was euch rund um das Thema Kinderwunsch beschäftigt und ich habe euch drei Fragen davon beantwortet:
Was war die größte Herausforderung für dich beim Kinderwunsch?
Das Warten und sich in Geduld üben. Und vielleicht bin ich über die Jahre ein etwas geduldigerer Mensch geworden. Aber ich denke, Hannes würde es lachend verneinen.
Was hat dir geholfen, um die Zeit zu überstehen?
Es hilft mir, komplexe und auch sehr emotionale Situationen bildlich darzustellen, etwas wie in einem Zeichentrickfilm oder einer Komödie. Das gibt mir einen Funken Leichtigkeit in schwierigen Momenten. So haben wir zur Geburtsvorbereitung auch beide Teile von „Kuck mal, wer da spricht!” angeschaut. Wer kennt die Filme noch? Und bei den Embryonen, die sich nicht eingenistet haben, habe ich mir immer vorgestellt, wie sie gekämpft haben und nun alle versammelt an einem richtig guten Ort sind.
Welchen Tipp würdest du allen Personen mit Kinderwunsch geben?
Werdet zu Sherlock Holmes, denn obwohl wir für uns einen Plan B hatten, habe ich immer an Plan A geglaubt. Ich habe viel recherchiert und Studien gelesen, die ich dann mit meiner Ärztin besprochen habe. Und zweitens: Erlaubt euch Pausen. Ich brauchte die Pausen - für meinen Körper, meine mentale Gesundheit und meiner Partnerschaft.
Bullshitbingo – eure Sammlung von gutgemeinten Tipps
Danke für all eure Antworten auf unsere Fragesticker bei Instagram vor drei Wochen! Ladet euch die Grafik gerne runter und hängt sie an den Kühlschrank – zu Hause, im Büro, bei den Eltern…
Und warum? Ein Gespräch mit der Kinderwunsch-Coachin Franziska Ferber
Franziska Ferber blieb – trotz jahrelanger Behandlungen in einer Kinderwunschklinik - ungewollt kinderlos. Weil sie selbst während der Behandlungen und dem Abschiednehmen Unterstützung suchte und keine finden konnte, hat sie vor zehn Jahren das Angebot geschaffen, das sie sich gewünscht hätte. Mit www.kindersehnsucht.de, ihrem Coaching-Angebot, über 500 Blogartikeln, verschiedenen Intensiv-Coaching-Kursen und inzwischen vier Büchern, hat sie als Expertin allen Phasen des Kinderwunsches – von der Hoffnung bis zum Abschiednehmen – viel Aufmerksamkeit gewidmet.
Sie lebt mit ihrem Mann in München und im Allgäu; begleitet Frauen aber im gesamten deutschsprachigen Raum.
Wie hast du gemerkt, dass für dich die lange unerfüllte Kinderwunschreise zu Ende ist?
Franziska: Eine absolut klare „Diagnose“, wann die Reise zu Ende ist, kann meiner Meinung nach nur medizinisch erfolgen. Daneben glaube ich jedoch, dass es auch einen physisch-psychischen Moment gibt, wo man merkt, dass man für einen weiteren Versuch keine Kraft mehr hat.
Ich habe noch immer eine Frau, die ich als Coach begleitet habe, im Ohr, die sagte: „Ich höre jetzt auf, obwohl die Ärzte weitermachen wollen. Ich weiß aber tief in mir, dass ich das nicht noch einmal schaffen werde.“ Sie hat in Worte gefasst, was ich selbst aber auch so viele andere Frauen erleben: Dass es einen Zeitpunkt gibt, wo der Preis des Weitermachens so hoch wird, dass man ihn nicht mehr guten Gewissens entrichten kann.
Wie unterscheidet sich deiner Meinung nach der Kinderwunsch zur -sehnsucht?
Ich finde das Wort „Kinderwunsch“ irreführend. Ein Wunsch ist etwas, das uns zwar das Leben schöner machen würde – gleichzeitig können wir aber prima auch ohne dessen Erfüllung weiterleben. Beim Kinderwunsch finde ich das nicht angemessen, dieser „Wunsch“ kommt aus dem tiefsten Inneren. Es geht um einen Lebensentwurf, um Werte und Weltanschauungen und um das, was ein Kind für uns selbst bedeuten würde. Es als Sehnsucht zu bezeichnen, umfasst es viel besser.
Welchen Tipp gibst du deinen Klient*innen, um mit einem unerfüllten Kinderwunsch durch schwere Phasen und auch Tage wie Weihnachten oder Muttertag zu kommen?
Ich würde zwischen Anlässen und schweren Phasen unterscheiden. Denn das eine ist „nur“ ein Tag, dem wir gewisse Zuschreibungen machen. Na klar ist Weihnachen schwierig. Und Muttertag mit allen Assoziationen und gesellschaftlichen Erwartungen ebenso. Aber es ist nur ein Tag, an dem wir etwas würdigen, was uns als Gesellschaft prägt. Ein Beispiel: Wer an Muttertag Mutter ist, hat schlichtweg Glück gehabt. Ein Kind zu bekommen ist keine Auszeichnung. Diese Frau ist nicht besser als eine Frau, die sich ein Kind wünscht und bisher noch keines bekommen hat. Und dann gibt es traurige und äusserst belastende Phasen. Diese gehen ja viel tiefer und der Schmerz hat viel unmittelbarer etwas mit uns selbst und unserem Leben zu tun. Hier arbeite ich sehr tief und individuell mit den Frauen. Wir kümmern uns um die Verletzungen der Werte, Vorstellungen und Hoffnungen und vor allem darum, eine Perspektive zu entwickeln, wie das Leben trotz der ungewollten Kinderlosigkeit voller Sinn, Aufgabe und emotionalem Reichtum sein kann.
So lange die Perspektive fehlt, ist es schwer, in ein ungewollt kinderloses Leben zu gehen. Wenn wir eine Vorstellung haben, wie es trotz Allem ein gutes Leben sein kann, erwächst daraus auch die Kraft, nach vorne zu gehen.
Vielen Dank für deine Zeit und die Antworten!
Gelesen, gelikt und nachgedacht …
Ich könnte mit meinen Empfehlungen für Podcasts, Serien, Instagramprofilen, Links und Büchern wohl einen eigenen Newsletter füllen. Ich habe versucht, euch eine Top Fünf zu erstellen, damit ihr auch einen anderen Blick als meinen auf künstliche Befruchtungen und das Thema Kinderwunsch werfen könnt.
Dr. Gesa C. Teichert-Akkermann, die im Rollstuhl sitzt und in einer lesbischen Beziehung lebt, hat mit ihrer Frau eine gemeinsame Tochter. Zusammen setzen sich die beiden Aktivistinnen für die gesetzliche Gleichstellung von Elternschaft ein und haben mit ihrer Initiative #PaulaHatZweiMamas deutschlandweit Bekanntheit erlangt. Ihr Fall wird nun vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt. Sie hoffen, dass die Politik in Zukunft dafür sorgt, dass alle Mütterpaare in Deutschland gleichberechtigt in die Geburtsurkunden ihrer Kinder eingetragen werden können. Schaut auch unbedingt mal auf die Seite von NODOPTION, eine deutschlandweite Initiative von betroffenen Familien, die mittels der strategischen Prozessführung vor Gericht ziehen, um das zu ändern.
Wusstest du, dass Samenspenden gar nicht so anonym sind, wie du vielleicht dachtest? Vor ein paar Wochen durften wir live bei einer ganz besonderen Podcastaufnahme von „SOLO MOMS“ dabei sein, die von Even präsentiert wurde: Die Journalistin und Autorin Anne Dittmann spricht mit Kim Reiners über deren Entscheidung, beim zweiten Kind mit Hilfe einer Samenspende bewusst alleinerziehend, also eine sogenannte „Single Mom by Choice“ zu sein.
Drei Paare lernen sich in einer Kinderwunschklinik kennen. Sie alle vereint ein Traum: Sie wollen eine Familie gründen. Ein Club entsteht. Gegenseitig geben sie sich Kraft und immer wieder Hoffnung. Genau davon handelt die achtteilige belgische Dramedy-Serie „The Club“, die ich diesen Monat in meinem Endlich Ich-Abo von Ohhhmhhh entdeckt habe.
Die Podcasterin, Comedienne und Moderatorin Ariana Baborie und ihr Partner Bene Herzberg nehmen euch auf Arianas Instagramprofil und ihrem gemeinsamen Podcast „Mom & Dadjokes“ ganz unverblümt und offen mit auf ihre fast dreijährige Kinderwunschzeit. Wie sie selbst sagen, war das die krasseste Reise ihres Lebens und nun sind sie seit ein paar Wochen Eltern (juhu und herzlichen Glückwunsch!) und nehmen ihre Hörer*innen auch mit auf diese Reise.
Hamster spielen in der modernen Medizin eine sehr große Rolle. So auch in der Reprodukionsmedizin und viele meiner Spritzen beinhalteten einen Wirkstoff, der von gentechnisch modifizierten Eizellen des chinesischen Hamsters (kurz CHO-Zellen) produziert wird. Und nebenbei sind Hamster auch soooo süß und ich würde mich heute gerne mit einem diesem Video von euch verabschieden (Quelle).
Wie hat euch diese Ausgabe gefallen? Wenn ihr euch noch weiter mit uns über das Thema Kinderwunsch austauschen möchtet oder Fragen habt, schreibt Franzi gern auf Instagram oder per Mail an hello@allessand.de!
In den nächsten zwei Ausgaben nehmen wir euch mit in unsere Sommerpläne, haben ganz viele Tipps für euch , was ihr in der Ferienzeit unternehmen und diese überstehen könnt (alkoholfrei!) und widmen uns den Themen Schweiß und Tränen. Also wie eine Bunte Tüte. Wir freuen uns!
In diesem Text habe ich die große finanzielle Belastung im Detail außenvorgelassen. Mir ist sehr bewusst, dass es ein Privileg ist, dass dass wir die finanziellen Mittel hatten, um die Behandlungen durchzuführen und regelmäßig Coaching-Stunden zu besuchen.
Der AMH-Wert (Anti-Müller-Hormon-Wert) ist ein wichtiger Indikator für die Eizellreserve, da er die Menge an Eizellen widerspiegelt, die in den Eierstöcken vorhanden sind. Die Eizellreserve ist von verschiedenen Faktoren abhängig, einschließlich Alter, genetischer Veranlagung und individuellen Gesundheitsfaktoren. Frauen werden mit einer festen Anzahl von Eizellen geboren, die etwa ein bis zwei Millionen beträgt. Diese Anzahl nimmt im Laufe des Lebens kontinuierlich ab.