Schweiß und Tränen - läuft bei uns
Wenn es läuft, dann richtig. Springt mit uns in einen Pool, gefüllt mit Eltern-Flüssigkeiten. Hmm ...
Unser SAND-Status seit der letzten Ausgabe:
Notbetreuung: 0 Tage bei Lisa und Franzi– es waren Kitaferien
Nervenzusammenbrüche: gefühlt 50 bei Lisa, dank Pollys Autonomiephase
Sand Zuhause: 1 kg - vor allem an den Füßen bei Franzi nach langen Sommertagen
Es läuft und läuft. Und wenn es läuft, dann läuft es so richtig. Elternsein hat es in sich – und wir lassen es raus. Die unkontrollierbaren Tränenausbrüche in der Schwangerschaft, der miefende Wochenfluss nach der Geburt, die bitterlichen Tränen beim ersten Aussortieren der Kinderklamotten. Der Schweiß bei den vielen Diskussionen mit den Kindern oder unsere Glückstränen, wenn die Kids etwas Neues, etwas Großartiges können. Mit diesem Kopfkino in der Elternversion begrüße ich, Franzi, euch zu unserer neuen Ausgabe von SAND.
Wir widmen diesen Newsletter uns und euch und springen in einen Pool gefüllt mit Tränen, Schweiß und anderen Körperflüssigkeiten. Natürlich läuft es nicht immer bei uns – aber wenn, dann ordentlich. Zum Glück helfen in den meisten Lebenslagen Feuchttücher. Doch wenn nicht, ermutigen wir euch: raus damit!
So wie bei mir vergangenen Sommer. Pippa war etwa sechs Monate alt und ich schon lange durch mit dem Rückbildungskurs. Ich fühlte mich also fit (im Schritt) und rannte mit dem Kinderwagen zur anfahrenden Straßenbahn, denn ich war spät dran. Schwuppdiwupp – ich merkte, dass mein Beckenboden wohl doch noch nicht der Alte war und dass ich meine Unterhose wohl besser wechseln sollte.
Oder vor ein paar Wochen, als ich Pippa von der Kita abholte, um eine kleine Radtour mit ihr und dem neuen, und von mir so langersehnten Fahrradanhänger zu machen. So mein Plan. Pippa hatte einen anderen und wir sind nur ein paar Meter gekommen, weil sie so geschrien hat, dass ich sie nicht beruhigen konnte. Es war einer dieser Tage, an denen mir alles zu viel wird und ich die Nerven verliere. Im Kopf hatte ich mir unseren Ausflug so schön ausgemalt, aber in der Realität waren wir beide wütend, nass geschwitzt und die Tränen liefen. Genau in diesem Moment kam mir eine fremde Frau mit Baby in der Trage und einem Hund an der Leine entgegen. Sie fragte, wie sie mir helfen könne und dass es solche Tage gäbe. Alleine diese Worte taten mir so gut, haben mich beruhigt und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Danke!
Jetzt gebe ich das imaginäre Mikro an Lisa.
Sweat, Baby! Sweat, Baby!
Oh, bei mir läuft es auch. Und wie. Bereits bei Polly machte mich das Stillen zu einem Schweißfleck auf zwei Beinen. Nach Baby Nummer zwei kann ich nun berichten, dass sich daran absolut nichts geändert hat. Und wenn mir nicht während des Stillens die Suppe unter den Brüsten und Armen läuft, hängt mein kleiner privater Heizpilz in der Trage. In beiden Fällen lösen wir uns in dieser Hitze mit einem laut schmatzenden Geräusch voneinander, es ist die pure Wonne. Außerdem laufen mir gerade sehr oft die Tränen. Seitdem ich Mutter bin, bin ich nicht nur nah am Wasser gebaut. Ich wate täglich bis zu den Knien in einem reißenden Fluss. Gestern erst habe ich geheult, weil ich mit Polly im Auto den Song Jeder Braucht Liebe von Eule gehört und sie dabei im Rückspiegel betrachtet habe. Wie sie so ganz bedächtig und selig ihr “uuuh uuhh” gesungen hat, ciao. Und vor zwei Wochen, als ich Ettis erstes Zähnchen entdeckt und realisiert habe, dass jetzt wirklich jeder Tag mit Baby so nie wieder kommen wird. Lauter letzte Male, die mir immer wieder kleine Stiche versetzen, meh. Und während ich diese Gedanken und Erfahrungen niederschreibe, läuft die Milch. Etti, wo bist du? Ich brauche dich mal eben!
Butter bei die Fische!
So ein Pipikack! Inkontinenz nach der Geburt ist einer der großen rosa Elefanten im Behandlungsraum für Frauengesundheit. Dieses „alle Mütter pinkeln sich beim Niesen immer ein bisschen ein, hihi“ ist zu einem unbeholfenen running gag geworden, der das ernstzunehmende und strukturelle Problem hinter diesen Beschwerden verwässert - pun intended. Unsicher ist, ob betroffene Frauen aus Scham nicht darüber sprechen, oder weil sie denken, es gehört eben zum Muttersein dazu. Wir möchten euch sagen: Es muss nicht dazugehören und es ist nichts, wofür man sich schämen muss. Rund 15 Prozent aller Frauen leiden nach der Geburt an einer Harninkontinenz und sogar fast sechs Prozent an einer Stuhlinkontinenz (Quelle). Ihr habt während des Wochenbetts ins Bett gemacht? Ihr seid weiß Gott nicht allein und auch wir haben da unsere Erfahrungen gemacht, auf allen Wegen. IYKYK.
Ein Beckenboden geht während der Schwangerschaft und Geburt einfach an seine Grenzen und braucht Zeit, um wieder zu Kräften zu kommen. Während und nach den Geburten wird geblutet, gepullert und gekackt. Wie sollte es auch anders sein, schaut man sich die weibliche Anatomie an sowie den Weg, den ein Kind mit seinem Dickschädel bei einer vaginalen Geburt auf sich nimmt. Eine anhaltende Inkontinenz, ob Harn- oder Stuhl-, schränkt die Lebensqualität ein und ist kein Muss! Nehmt euch die Zeit zum Heilen, die ihr braucht. Traut euch, eure*n Gynäkolog*in anzusprechen. Fordert Physiotherapie, wenn es nicht besser wird. Macht einen Rückbildungskurs und wendet euch bei extremen Beschwerden an ein Beckenbodenzentrum. Noch müssen wir Frauen uns die Hilfe an vielen Stellen holen. Aber je mehr wir sie einfordern und über postpartale Beschwerden sprechen, umso mehr geraten sie in den Fokus von Öffentlichkeit und Forschung. Wie ging es euch nach der Geburt und wie geht es euch heute?
Schwitzen statt Tröpfeln - Beckenbodentraining mit Nini Unützer
Apropos Beckenboden. Da haben wir uns für euch gemeinsam mit Nini Unützer, Gründerin von NU-YU Studio etwas ganz Besonderes überlegt: Für euch hat die Prä- und Postnataltrainerin ihre sechs Lieblings-Beckenbodenübungen als Video aufgenommen, damit ihr euren Beckenboden kräftigen und stabilisieren könnt – ab 12 Wochen nach der Geburt und dann unendlich lang. Für immer! Also hopp mit uns allen auf die Matte.
Für all diejenigen, die sich auch mehr Zeit für ihren Beckenboden nehmen können, empfiehlt Nini ihr 13-minütiges Video-Workout „Core Compression“.
Die NU-YU Methode kombiniert übrigens Pilates-, Barre-, Yoga- und HIIT-Elemente. Die Mischung ist besonders schonend und effektiv und wurde speziell für die Bedürfnisse von Müttern entwickelt. Im Fokus der Trainingsmethode steht die Stabilisierung der Körpermitte und damit die Rückbildung der Rektusdiastase, die Kräftigung des Beckenbodens und die Verbesserung von Ausdauer und Balance. Mit dem Code NUYU23! könnt ihr 30 Tage kostenlos in alle Workouts reinschnuppern - inklusive Live-Workouts wie zum Beispiel diesen Freitag 8 Uhr via Zoom für alle registrierten Personen. Natürlich, wie könnte es passender sein, zum Thema Beckenboden.
Communityfrage der Woche
Wir haben euch auf Instagram gefragt „Wann liefen oder laufen bei euch Schweiß und Tränen?“ hier kommt ein Best-of eurer Antworten:
Und warum? – Ein Gespräch über Inkontinenz mit Hebamme Christiane Hammerl

Hebamme Christiane kennt ihr vielleicht schon von Instagram. Oder aber ihr habt die großartige Serie Push im Ersten gesehen. Für die hat Christiane nämlich die Fachberatung übernommen. Aktuell arbeitet sie als Beleghebamme in der 1:1 Betreuung im Vivantes Klinikum am Friedrichshain und im Team vom Hebammenzimmer Berlin.
Für uns hat Christiane ihre Sommerpause für einige Minuten pausiert und sich in den österreichischen Bergen mit dem Thema Inkontinenz beschäftigt.
Was genau passiert eigentlich mit oder in unserem Körper, wenn es um Inkontinenz (nach der Schwangerschaft) geht?
Christiane: Als schwangere Person nimmt man in kurzer Zeit an Gewicht zu. Das Baby wächst, ebenso die Plazenta und die Gebärmutter wird ebenfalls schwerer. Außerdem steigt die Fruchtwassermenge an. All das ist zusätzliches Gewicht und dazu kommt dann noch die hormonelle Umstellung. Und die Harnblase hat nicht genug Platz, um sich richtig zu füllen. Manche Frauen verlieren das Gefühl dafür, ob sie nun richtig auf Toilette müssen oder noch nicht. Nach der Geburt wiederum hat die Harnblase plötzlich wieder die Möglichkeit, sich zu füllen und da fehlt dann das Gefühl, wann sie quasi zu voll ist. Den Frauen, die ich betreue, empfehle ich daher immer, nach der Geburt einfach alle zwei, spätestens vier Stunden auf Toilette zu gehen. Ein wenig wie ein leichtes Blasentraining.
Betrifft Inkontinenz nur Frauen, die vaginal geboren haben?
Nein, tatsächlich nicht. Eine Harninkontinenz kann auch bei einem geplanten oder nicht-geplanten Kaiserschnitt passieren. Da auch Hormone eine Inkontinenz begünstigen können und die gebärende Person ja im Schnitt 38 oder mehr als 40 Wochen schwanger war. Dieser Druck und die Belastung auf dem Beckenboden strapazieren ihn enorm. Ich höre auch oft, mit einem Kaiserschnitt sei auch das Beckenbodentraining oder die Rückbildungsgymnastik nicht mehr so wichtig. Das stimmt aber so nicht, man sollte nach jeder Schwangerschaft unbedingt an die Rückbildung denken.
Alle kennen Harninkontinenz, aber auch Stuhlinkontinenz ist ein Thema, über das zu wenig gesprochen wird. Was sind deine Erfahrungen?
Das Thema Stuhlinkontinenz ist mir in meiner Betreuung wenn, dann nur in den ersten Tagen begegnet. Nach der Geburt betrifft es jede dritte Frau. Meist ist es so, dass die Frauen direkt nach der Geburt hier kurzzeitig Probleme haben. Länger kann es bei höhergradigen Geburtsverletzungen dauern, etwa Dammverletzungen 4. Grades. Stuhlinkontinenz kann auch begünstigt werden, wenn Frauen sich nach der Geburt nicht ausreichend schonen oder schonen können. Daher ist es wirklich sinnvoll, im Wochenbett viel zu liegen und auszuruhen, damit die Verletzungen heilen können.
Kann man schon in der Schwangerschaft präventiv etwas tun, um einer Inkontinenz nach der Geburt vorzubeugen?
Das ist ein super wichtiger Punkt! Auf jeden Fall Beckenbodengymnastik machen und ein Gespür dafür bekommen, was der Beckenboden überhaupt ist. Also schauen, ob man den Schließmuskel und die Vagina zusammenziehen, anspannen und halten kann. Da bedarf es auch noch Aufklärung. Ich erlebe in meiner Arbeit oft Frauen, die nach meiner Aufforderung, den Beckenboden anzuspannen, eher die Pobacken zusammenkneifen. Da fehlt das Gefühl dafür, wo was ist. Also: Beckenbodengymnastik während der Schwangerschaft ist ganz wichtig. Yoga, Pilates, Cantienica. Und wenn ihr in der Schwangerschaft merkt, dass ihr beim Husten oder Niesen Tröpfchen verliert, geht zu eurer*eurem Gynäkolog*in und fragt nach einem Rezept für Physiotherapie. Inzwischen gibt es außerdem tolle Beckenbodentrainer, die mit dem Handy gesteuert werden können.
Vielen Dank liebe Christiane für deine Zeit und die Antworten!
Gelesen, gelikt und nachgedacht …
Am Sonntag haben viele ARD-Zuschauer*innen ihren Augen nicht getraut. Statt des Tatorts hatten nämlich 15 Minuten lang Kinder das Sagen und machten in kurzen Clips auf ihre Probleme und Forderungen aufmerksam. Moderiert wurde das #KINDERstören der ARD von Caroline Kebekus, die seit diesem Jahr ebenfalls Mama ist. Eine Plattform für Kinder zur allerbesten Sendezeit? Davon hätten wir nicht zu träumen gewagt und hoffen, dass diese Aktion die Missstände wie Kinderarmut, das Fehlen von Kinderrechten im Grundgesetz, Gewalt gegen Kinder oder mangelnde Angebote in den Fokus der Öffentlichkeit und ins Blickfeld der Politik rücken.
In Berlin gibt es jetzt einen Ort mehr, an dem Kinder willkommen sind. Und er befindet sich sogar in allerbester Nachbarschaft. Am 4. September öffnet das BAUBAU im Gropius Bau seine Türen und lädt zum Spielen, Entdecken und Toben ein. Der Spielort wurde von der Künstlerin Kerstin Brätsch gestaltet und basiert auf den Grundlagen des freien Spiels. Kinder sollen mitgestalten, den Raum sich verändern lassen und das Konzept soll mit den Kindern wachsen und wirklich dauerhaft bestehen. Ob und was es kosten wird, wissen wir noch nicht, aber wir offen, dass das Angebot niedrigschwellig zugänglich sein wird. Zu sagen, wir sind begeistert, ist untertrieben! Hier könnt ihr mehr über das Konzept erfahren.
Ihr wollt mal wieder auf dem Sofa, im Bett oder egal wo ungehemmt ein paar Tränchen verdrücken? Das ist unsere Top-4-Watchlist für Serien, bei denen ihr richtig losheulen und das Gedankenkarussell anhalten könnt:
This is Us, New Amsterdam, Euphoria und The Handmaid’s Tale, uff.
Was uns diesen Sommer einiges an Schweiß erspart hat? Der JOOLZ Aer+. Ob auf Reisen, bei Ausflügen in der Stadt oder einfach beim Weg zur Kita – der JOOLZ Aer+ ist so easy-peasy in Sekunden mit nur einer Hand zusammen geklappt. Da kommt ihr mit den Augen gar nicht hinterher. Er ist außerdem mit einem Autositz oder einer Babywanne erweiterbar und hat drei Sitzpositionen. Und wenn euer Kind mal nicht in den Buggy will, ist die Liegeposition perfekt, um ihn als Transportmittel zu nutzen. Übrigens passt er in jede Gepäckablage und ist mit nur 6 kg ein Ultraleichtgewicht. Unsere große Sommerliebe nach Freibädern und Spaghetti-Eis.






TopTipp – Mit diesen Fundstücken darf’s laufen!
Tränen tupfen wir mir diesen schönen bestickten Taschentücher weg, die wir bei Etsy entdeckt haben. Damit die Haare vor lauter Schweiß nicht im Nacken kleben, binden wir sie mit diesen Scrunchies hoch. In Leo via Etsy und die zugegebene Investition von tomasa. Unser Lieblingsdeostick mit ordentlich Haltbarkeit und Boxhandschuhen gegen Schweißgeruch ist von i+m.
„Her mit dem Schweiß!” sagen wir im Sport-BH von Filippa K und den Leggings von Hey Honey. In den Sneakern von On laufen wir vor unseren Problemen davon. Unsere Motivation, den Beckenboden zu schwingen und für unser eigenes Wohlbefinden in so etwas wie eine Sportroutine zu finden.
Was rausmuss, muss auch wieder rein! Bei klein und groß. Trinklernbecher Magic Cup von NUK (läuft nicht aus und kann mit dem Namen bedruckt werden), die süßen Trinkflaschen von Waterdrop (gerade im Sale!). Für uns Eltern gibt’s die wunderschönen Gläser von Normal Object Factory via Zenzi Objects, aus denen wir das Sprudelwasser aus dem Carbonator von Aarke schlürfen.
In zwei Wochen lassen wir los und stellen uns vielen ersten Malen. Ob Zähnchen, das sogenannte alte Leben oder Laufradsausetouren. Es wird hochemotional. Bis dahin habt weiterhin einen tollen Sommer!
Habt ihr Input, Fragen, Ideen? Schreibt uns auf Instagram oder per Mail an hello@allessand.de!