Unser SAND-Status seit der letzten Ausgabe:
Notbetreuung: Franzi war im Urlaub und Lisas Kita hat an einem Freitag den kleinen Notstand ausgerufen. War total machbar, zum Glück.
Nervenzusammenbrüche: Der Tag, an dem in Tempelhof die Drachen geflogen sind, war der Tag, an dem bei Lisa die Tränen flossen.
Sand Zuhause: „Mama, da ist Sand im Bett”.
Wie begegnet ihr euch und euren Gefühlen, seitdem ihr Eltern seid? Seid ihr großzügig und gesteht euch die gesamte Emotionspalette zu? Schämt ihr euch, wenn ihr mal wütend wart? Schaut ihr euch auch manchmal im Spiegel an und fragt euch, ob ihr schon immer so frustriert wart? Ich erkenne mein Eltern-Ich oft nicht wieder. Meistens in a good way, aber beim Thema Wut wirds unangenehm. In diesem Newsletter nehme ich mit euch diese verpönte Emotion mal genauer unter die Lupe.
Ich schreibe diese Zeilen nach einem Tag, der wirklich in die Tonne kann. Viel Frust, viel Suche nach Verbindung, viel Überforderung und irgendwo dazwischen noch mein bockiges inneres Kind. Ich habe den besagten Tag noch mal Revue passieren lassen und fühle mich wirklich wie die Kackewurst, als die meine Tochter uns aktuell oft betitelt. Das macht sie oft im Spaß und öfter auch im Ernst, wenn sie sich nicht anders zu helfen weiß.
Das frustrierende ist: Ich habe es kommen sehen und bin quasi sehenden Auges ins Messer gelaufen. Nur habe ich die Klinge selbst auf mich gerichtet. Ich bin an jenem Morgen mit dem Glaubenssatz aufgestanden, dass dieser Tag anstrengend werden wird. Dass ich alleine mit zwei Kindern überfordert sein werde und ja, ich hatte von Anfang an keine Lust auf diesen Tag. Und surprise: Mein Wille geschah – bzw. mein Unwille. Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das und darin bin ich richtig gut. Leider.
Polly ist gerade mitten in der Autonomiephase und ich muss sagen, mich haut das komplett um. Sie ist das Kindgewordene Neinhorn. Es gab Tage, an deren Ende haben wir beide geweint. Abgekämpft, mit roten, brennenden Augen. Jede müde von den verzweifelten Versuchen, die eigenen Bedürfnisse sichtbar zu machen. Anstatt erwachsen damit umzugehen, zu moderieren, begleiten, regulieren, werde ich an manchen Tagen selbst wieder zum Kind. Das tut dann doppelt weh. Und es fühlt sich so an, als hätte ich meine Tochter im Stich gelassen und in meiner Elternrolle bodenlos versagt. Nach besagtem Tag habe ich mich noch mal zu meiner schlafenden Tochter gelegt, ganz lange an ihren Haaren gerochen und mich dabei innerlich entschuldigt. Wofür? Die Überforderung, der ich sie ausgesetzt habe und der ich dann mit Frust und Ungeduld begegnet bin.
Wenn zwei sich streiten
Auch als Paar begegnen wir durch die Häufung der emotionalen Ausnahmezustände unserer Tochter gerade ganz neuen Problemen. Wer eines oder mehrere Kinder hat, weiß, wie fragil das Konstrukt Beziehung schlagartig ist. Da muss plötzlich Raum her! Raum füreinander, für die eigenen Bedürfnisse, für die Bedürfnisse des Kindes, für eine Idee, die man hatte, die aber so nicht eingetroffen ist. Doch dieser Raum ist nicht da. Beziehungsweise man ist noch zu überrumpelt und weiß noch nicht, wie man sich ihn schaffen kann. Mein Freund und ich haben uns im ersten Jahr nach Pollys Geburt sehr oft und viel gestritten. Um den dümmsten Käse, ich sag’s euch. Als wären wir selbst die Kinder. Mit Paartherapie und viel Mühe und Ach und Krach haben wir die aktuellen Themen in den Griff bekommen. Doch das Elternrad steht ja nie still.
Wenn es nicht Entwicklungsphasen oder die Familiendynamik sind, die zur Wutprobe mutieren, dann ist es die unfaire deutsche Familienpolitik, die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie, die Vorurteile und Häme, denen Eltern täglich begegnen oder der nächste Kitastreik. Das muss gar nicht hausgemacht sein. Frust, Wut, Enttäuschung sind ebenso gängige Emotionen des Elterndaseins wie Stolz, Liebe und Glück. Nur ist es der Teil des Elterndaseins, der sich halt nicht so gut auf Glückwunschkarten macht. Wie also umgehen mit dieser wichtigen und unangenehmen Emotion? Anstatt uns weiter selbst zu gaslighten und uns einzureden, dass die eigene Wut, der Frust, keine Validität besitzen, möchte ich euch dazu ermutigen, daran zu wachsen und das Beste herauszuholen. Embrace your inner Kackewurst.
Und warum? Ein langes Gespräch über verzweifelte Eltern und noch verzweifeltere Kinder mit der Familientherapeutin Johanna Schubert
Johanna Schubert ist Psychologische Psychotherapeutin und bietet in ihrer Schöneberger Praxis Einzeltherapie sowie Paartherapie an und berät auch bei Familienkonflikten. Sie ist stellvertretende Leiterin der Erziehungs- und Familienberatung des Bezirksamts Neukölln und ist Dozentin am IPB Berlin für Paartherapie. Für SAND habe ich Johanna zum Thema Wut und Frust in Beziehung und Erziehung befragt und wirklich viel über mich und unsere Familiendynamik gelernt:
Die Bedürfnisse aller Familienmitglieder unter einen Hut zu bringen, ist eine echte Kunst – zumal diese sich ja laufend ändern. Was sind die häufigsten Konfliktthemen von Familien, die deine Praxis aufsuchen?
Das Hauptthema ist häufig die fehlende Wertschätzung, die beide Seiten empfinden. Beide Seiten haben das Gefühl zu viel zu machen und für das, was sie machen, nicht genug Anerkennung zu bekommen. Zudem kommen natürlich auch Streitereien über unterschiedliche Erziehungsstile hinzu. Dies fühlt sich besonders brisant an, wenn durch den Erziehungsstil des anderen eigene alte Wunden aus der Kindheit getriggert werden.
In Sachen Erziehung sind mein Partner und ich sehr unterschiedlich. Ich bin eher Laisser-faire, mein Freund eher Typ „Grenzen setzen“. Wie kann man sich hier in der Mitte begegnen?
Unterschiedlich zu sein, ist nichts Schlechtes. Es ist sogar oft etwas Gutes, da die Kinder eine größere Bandbreite von möglichen Verhaltensweisen kennenlernen. Schwierig wird es, wenn die Eltern jedes Mal vor den Kindern diskutieren oder die Stile zu unterschiedlich sind und die Kinder dadurch verwirrt und vor allem überfordert sind. Es ist sinnvoll für wichtige immer wiederkehrende Themen oder Verhaltensweisen des Kindes eine gemeinsame Strategie zu vereinbaren, die man dann auch fährt. Klarheit und auch eine klare Struktur gibt Kindern Halt und Sicherheit.
Gibt es diese eine Zauberformel, mit der alle Mitglieder einer Familie, Jung und Alt, in ihren Bedürfnissen ausreichend Gehör und Raum bekommen?
Wenn ich die hätte, wäre ich Millionärin! Ich denke, dass man gerade als Eltern akzeptieren muss, dass man nicht alles haben kann. Und dass auch nicht immer alles auf einmal geht. Die Balance zwischen eigenen und Kinderbedürfnissen zu finden ist schwierig und ein anhaltender Prozess, da sich die Bedürfnisse der Kinder ja auch laufend verändern. Ich rate jedoch immer allen Eltern darauf zu schauen, was ihnen guttut und was sie persönlich brauchen, um bei Kräften zu bleiben (Sport, Treffen mit Freunden, eine Nacht woanders schlafen). Und diese sich dann auch zu erfüllen. Wenn man als Eltern etwas für sich tut, tut man auch automatisch etwas für sein Kind. Zufriedene Eltern haben mehr Kapazität für die Bedürfnisse ihrer Kinder. Oft wissen die Eltern selber zu wenig, was genau ihre Akkus wieder auflädt.
Die Autonomiephase ist eine echte Herausforderung – auch für die Eltern. Gibt es so etwas wie ein Handlungskonzept, mit dem schon mal ein Fundament gelegt wird für Einigkeit bei den Eltern und somit eine sichere Basis bei Konflikten?
Es hilft, wenn man weiß wieso diese Phasen wichtig für die Kinder sind. Also Kinder, die keine Autonomiephase hatten oder keine Pubertät, sind eher die Kinder und Jugendlichen, um die ich mir Sorgen mache.
Ansonsten ist das Motto auch da oft aushalten und durchhalten – wofür die Eltern wieder Kraft brauchen. Wenn die Eltern miteinander teilen können, was das Verhalten des Kindes bei ihnen auslöst und warum: Das könnte eine kleine Goldformel sein. Und wenn sich die Eltern in diesen schwierigen Phasen als Team empfinden und nicht als Gegner. Auch eine gewisse Güte sich selber und dem Kind gegenüber ist wichtig. Das Kind macht nichts mit bösen Intentionen und ist selber überfordert vom eigenen Verhalten. Die Eltern müssen auch nicht immer angemessen reagieren können. Irgendwas müssen uns unsere Kinder später ja auch vorwerfen können, haha.
Sobald ein Kind da sind, bleibt man als Paar oft auf der Strecke. Das kann sehr hart und unerwartet kommen. Wie können Eltern diesem Frust begegnen?
Die Frage wäre erstmal, was genau das Paar vermisst und wie man es in Stressphasen vielleicht in kleinen Dosen doch haben kann. Vielleicht müssen auch neue Wege gefunden werden, um für sich als Paar zu sorgen. Hier ist es ebenfalls wichtig, dass Eltern auch eine Priorität auf sich als Paar legen. Wenn es eine Priorität ist, einmal die Woche einen Abend zu zweit zu verbringen (etwa auch auf der Couch, aber ohne Medien) oder einmal die Woche miteinander zu schlafen, dann wird es dies auch weiterhin geben. Es ist oft schwierig, wenn man beschließt: „Die Beziehung pausieren wir jetzt einfach mal.” Wenn man etwas pausiert, sollte dies besprochen sein und man sich darüber austauschen. Ich kann auch sehr das Zwiegespräch empfehlen. In diesem stellt man eine Stoppuhr, am Anfang auf drei Minuten, und der eine Part erzählt in dieser Zeit in einem Monolog, wie es ihm*ihr gerade geht und was er*sie fühlt. Nicht, was man am Tag erlebt hat, sondern wie sich Dinge anfühlen. Der stumme Part soll nur zuhören. Danach werden die Rollen sofort getauscht. Ob man dann noch auf etwas Gesagtes eingehen möchte, steht offen. Hierbei übt man, sich wieder wirklich zuzuhören und mit dem Gegenüber emotional in Kontakt zu bleiben.
Wie können Paare mit Kindern wieder zueinander finden / welche Rituale sind alltagstauglich und auch mit kleinen Kindern umsetzbar, um den Fokus öfter auch mal wieder auf die Beziehung zu richten?
Nehmt Hilfe an! Seien es Oma, Nachbar*in, Freund*innen oder Babysitter – niemand muss es alleine schaffen. Es ist in Ordnung und sogar wichtig, Hilfe anzunehmen. Bereits kurze Zeiträume alleine bieten die Möglichkeit für einen echten Austausch und dafür, sich auch wieder nahe zu sein. Paarzeit priorisieren, mindestens einmal die Woche abends nur zu zweit (keine Medien etc.), Zwiegespräch, Sexualität leben, auch wenn das heißt, sich einfach mal nackt zusammen ins Bett zu legen und zu kuscheln oder Sex zu planen. Dem*der Partner*in sagen, was er oder sie toll macht, sich bedanken.
Wir stecken mit Polly gerade knietief in der Autonomiephase. Sie ist 3,5 Jahre alt. Was genau ist der Sinn dieser Feuerprobe für Eltern und Kind?
Das Kind denkt lange Zeit, dass es selbt und die Mutter ein und dieselbe Person ist. Irgendwann wird dem Kind klar, dass es ein eigenständiger Mensch ist. Dies löst zunächst Ängste aus, bietet dann aber auch Raum dafür die eigenen Bedürfnisse zu formulieren. Es ist sogar notwendig, sich von den Eltern abzulösen, um sich selber als eigenständiges Individuum zu erleben.
Können Eltern beeinflussen, wie / ob diese Phase abläuft?
Jedes Kind ist sehr individuell und somit auch jede dieser Phasen. Es ist wichtig zu schauen, was dem Kind noch schwerfällt (Impulskontrolle, Regulation, Umgang mit Frustration etc.), um dementsprechend zu sehen, wie man es bestmöglich unterstützen kann. Durch klare Grenzen, durch einfach da sein, durch Umarmen. Was ich mir als Mutter auch immer wieder sage, ist: Frustrationstoleranz kann nur entstehen, wenn man Frust erlebt. Und Frustrationstoleranz zu entwickeln, ist unbedingt notwendig, um gut durch das spätere Leben zu kommen. Das Kind zu frustrieren ist also nicht nur normal, sondern auch wichtig.
Wie wird der Autonomiephase heute vs. zu unserer Kindheit pädagogisch begegnet?
Heutzutage gibt es viel mehr Wissen. Das ist auf der einen Seite gut, weil die Eltern viel sensibler im Umgang mit den kindlichen Emotionen sind und nicht einfach nur wollen, dass diese aufhören. Es birgt aber auch die Gefahr, weniger auf die eigene Intuition zu hören und nur noch nach Ratgebern zu erziehen. Auch besteht die Gefahr, nur noch die Bedürfnisse des Kindes zu sehen und nicht mehr die eigenen. Dies bringt die familiäre Dynamik in ein Ungleichgewicht. Nicht jedes Bedürfnis muss erfüllt werden. Ich finde, es hilft dann auch immer wieder die Welt anzuschauen, auf die wir unsere Kinder vorbereiten wollen. Also Kita, Schule, Arbeit, selbstständig leben. Auch da stehen die eigenen Bedürfnisse nicht immer im Vordergrund und man muss lernen, sich anzupassen oder mal zurückzustecken.
Ich habe momentan das Gefühl, dass ich 24/7 gebraucht werde, gleichzeitig aber nur „Forderungen“ meiner Tochter erfüllen muss – wie kann man als Mutter (oder Vater) mit dieser ambivalenten Situation umgehen?
Schaue darauf, wie viel du geben kannst und an welcher Stelle es OK ist, auch mal Nein zu sagen. Erfüllst du die Forderungen, weil du den Ausbruch vermeiden möchtest? Es ist wichtig, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen und zuzuhören. Jede*r darf und sollte Grenzen haben und bekommen. Das Gefühl, gebraucht zu werden ist oft besonders bei der Mutter sehr ausgeprägt und auch da stellt sich wieder die Fragen: „Wo sammle ich Kraft, wann gönne ich mir eine Pause und wie kann ich das Selbstbewusstsein meines Kindes stärken, sodass es sich auch alleine etwas zutraut?“ Gerade die Autonomiephase macht den Kindern auch große Angst, weil sie sich das erste Mal gegen ihre Eltern stellen und sofort die Angst mitschwingt, ob ihre Eltern sie immer noch lieben, auch wenn sie Nein sagen und anstrengend sind. Das hat dann das extreme Klammern zufolge, um sich abzusichern, dass die Liebe der Eltern noch da ist.
Warum denken immer noch so viele (auch) Eltern, dass hinter den Ausbrüchen Kalkül oder ein Vorsatz steht?
Das Gefühl, was unsere Kinder in so extremen Phasen bei uns auslösen, hat sehr viel mit unseren eigenen Gefühlen aus der Kindheit zu tun. Bei einem extremen „Trotzanfall“ knallen wirklich Synapsen durch und das Kind kann sich danach nicht daran erinnern. Das ist also nicht gespielt, aber für die Eltern natürlich trotzdem schwer, innerhalb weniger Minuten emotional von schreiend wütend zu lieb und kuschelbedürftig umzuschalten.
Welchem Bedürfnis wollen Kinder mit einem (Wut-)Ausbruch begegnet wissen? Oder sind es immer unterschiedliche Anliegen?
Hinter vielen Ausbrüchen liegt Überforderung. Das Kind möchte etwa schon mehr, als es kann. Und natürlich Frust. Dies brauchen wir aber für die Frustrationstoleranz, die sich ja bilden soll. Also hat jeder Ausbruch auch einen positiven Effekt!
Wie kann man es als Familie schaffen, in so einer Situation aus einer destruktiven oder dysfunktionalen Dynamik herauszukommen? Sich also nicht gegenseitig „hochzuschaukeln“?
Eltern müssen sich hierfür selber viel reflektieren und schauen, ob etwas Eigenes mitschwingt. Klarheit und klare kurze Ansagen helfen oftmals auch. Sich eine Minute Pause gönnen im anderen Zimmer und an den anderen übergeben, ist auch total OK. Nicht nur deswegen sind Alleinerziehende gleichzusetzen mit Superheld*innen.
Was kann ich als Elternteil von meinem Kind in der Autonomiephase lernen?
Man kann ja fast neidisch darauf sein, wie klar die Kinder in dieser Phase ihre Bedürfnisse formulieren und wie egal es ihnen ist, was andere davon halten
Wie begegnet man Kindern, die handgreiflich werden? Sei es gegenüber anderen Kindern, Geschwistern oder den Eltern.
Klarer Schutz von sich oder anderen ist erlaubt und sollte man auch tun. Eine Wutecke kann eine gute Sache sein, die mit Kissen oder anderen ungefährlichen Gegenständen ausgelegt ist. Hier darf das Kind dann toben, schreien und wütend sein, aber dabei niemanden verletzen. Wut ist erlaubt, aber den Umgang damit müssen Kinder noch üben.
Abschließend: Hast du ein paar Lichtblicke für alle Eltern, die sich gerade in der Situation befinden? Wie lange noch?!
Es ist alles eine Phase und geht vorbei – und dann kommt die nächste Phase, mit neuen Vor- und Nachteilen, haha. Elternsein heißt flexibel sein, mitwachsen und immer wieder neuen Herausforderungen begegnen. Aber auch Neues lernen. Nie wieder wird man sich so erschöpft und gleichzeitig so lebendig fühlen wie in dieser Zeit. Mit vier Jahren ebben die Ausbrüche meistens etwas ab und es kommt etwas Neues um die Ecke ☺.
Danke, Johanna, für dieses wertvolle Gespräch!
TopTipp – Mit Lylli kann der Kinderbuchherbst kommen
Franzis Tochter Pippa ist nun fast zwei Jahre alt. Was die beiden seit kurzem für sich entdeckt haben: Gemeinsam Hörspiele hören. Im Schwedenurlaub konnten sie ihr neues Hobby ausgiebig testen, als die ersten Sonnenstrahlen schon durch die Fensterscheibe blitzten, aber die Uhr erst sieben Uhr anzeigte.
Franzis TopTipp für Hörspiele und digitale Bücher mit und ohne Vorlesestimme: Die Kinderbuch-App Lylli für Kids zwischen zwei und neun Jahren. Lylli ist ein Abo für tausende Bilderbücher, Vorlesebücher, Kapitelbücher und Hörbücher und wurde ausschließlich für Kinder entwickelt, um das Zuhören, aber auch Lesen zu fördern, ohne dass laufend teure Bücher gekauft werden müssen. Mit der Vorlesefunktion (das Buch blättert und liest sich selbst vor - say what?!), den E-Books zum gemeinsamen Lesen sowie den Hörbüchern und -spielen zum unbegrenzten Lauschen, könnt ihr Lilly so für euch nutzen, wie es für euch gerade am besten passt. Vor allem jetzt, wo wir uns zu Hause wieder bei Regenwetter und winterlichen Temperaturen zu Hause einkuscheln, ist Lylli perfekt.
Pippa liebt übrigens gerade alles, was mit Pippi Langstrumpf zu tun hat und dieses Hörspiel ist ihr Favorit.
Ein weiterer Vorteil von Lylli? Die App könnt ihr auf dem Tablet und auch Smartphone nutzen und eure Lieblingsbücher vorab downloaden, sodass ihr für kurze und lange Reisen gewappnet seid.
Für alle SAND-Leser*innen gibt es ein ganz besonderes Goodie: Über diesen Link könnt ihr Lylli 30 Tage gratis und unbegrenzt testen und somit tausende Kinderbücher lesen und anhören. Der Code ist automatisch eingetragen und wenn euch die App gefällt (wovon wir sowas von ausgehen), dann bezahlt ihr nach dem Probemonat 6,90 Euro monatlich. Yay!
Gelesen, gelikt und nachgedacht
Hä, wie cool ist das denn? Als hätte der Zuckersüß Verlag meine Gedanken gelesen, haben sie das Buch „So ein mieser Tag“ herausgebracht. Ein Kinderbuch gegen toxische Positivität, das den Kleinen beibringt, dass schlechte Tage normal sind und auf jeden miesen Tag ein neuer Morgen folgt.
Vergangene Woche durfte ich bei einem Event die Berliner Möbelmanufaktur Stocubo kennenlernen. Abgesehen davon, dass die Geschäftsführerin Julia Haneke unfassbar sympathisch ist und es Stocubo schon seit über zwanzig Jahren gibt, habe ich erfahren: Die machen Kinderküchen. Und die wachsen mit und lassen sich ganz easy zu einem Kinderladen erweitern. Hätte ich das mal eher gewusst. Die Suche nach der perfekten Kinderküche hätte uns nicht mehrere Abende gekostet. Die Kinderküche wird aus dem Verschnittholz der modularen Regale hergestellt, das Holz kommt aus Deutschland und Frankreich. Und wenn die Kleinen den Verkäufer*innen-Job an den Nagel hängen möchten, wird der Laden, bzw. die Küche, mit wenigen Handgriffen zum praktischen Regal. Für uns kommt die Entdeckung zu spät, aber für euch vielleicht nicht. Zur Kiezküche, bzw. dem Kiezladen von Stocubo bitte hier entlang!
Ich bin eine richtige Bastel-Mama und lebe mit Polly alle DIY aus, die ich als Kind nicht machen konnte. Vor kurzem bin ich über den Account von The Little Artists’ Room gestolpert. Es ist ein Abonnement für Video-Anleitungen zu kreativen und leicht nachzumachenden Bastelideen. Die kalte Jahreszeit vor Augen, war ich natürlich direkt angefixt und denke, ich werde das Konzept mal einige Monate ausprobieren. Das Abo ist monatlich kündbar und kostet umgerechnet etwa 3,50 Euro im Monat. Hinzu kommen natürlich möglich Bastelmaterialien. Hat schon jemand von euch Erfahrungen mit The Little Artists’ Room gemacht? Ich werde gern berichten, ob ich überzeugt bin.
In eigener Sache: Trefft uns beim Preloved Market am 12. Oktober in Berlin!
Der Preloved Market von Martina aka. Crocodilemimi hat es in kürzester Zeit an die Spitze der (Eltern-)flohmärkte in Berlin geschafft. Kein Wunder, was gibt es schöneres, als durch ausgesuchte Second-Hand-Lieblinge zu stöbern? Eben. Auch ich habe fast alles, was Polly besitzt, via Vinted und auf Flohmärkten ergattert. Denn seien wir mal ehrlich: All die schönen Kindermarken kommen mit einem deftigen Preisschild, es ist so. Da macht gebraucht kaufen gleich doppelt Spaß und ist außerdem nachhaltiger. Aber auch ihr Eltern kommt auf eure Kosten, denn neben Kinderkleidung gibt es auch ganz viel Tolles für die Erwachsenen. Gemeinsam verkaufen Franzi und ich am 12. Oktober im Klub Maison in Berlin-Wedding ausgesuchtes geliebtes auf unserem ersten SAND-Stand. Wir freuen uns, wenn ihr uns besucht, hallo sagt und vielleicht sogar ein neues Lieblingsteil findet!
Preloved Market am 12. Oktober 2024
11 bis 16 Uhr im Klub Maison, Lindower Str. 20, 13347 Berlin
Für alle kleinen und großen Kackewürste da draußen
Achtung, hier kommt kackiger Lesestoff. Denn meine nicht repräsentativen Nachforschungen haben ergeben, dass es sich bei diesem Wort offensichtlich um die Nummer-Eins-Beleidigung unter Kindergarten-Kindern handelt. Da dieses Thema in dem Alter ja ohnehin ein großes ist und wir dem nicht mit falscher Scham begegnen möchten, gibt es hier unser Best-of Kacka-Literatur für kleine Frechos.
V.l.n.r.: Alle haben einen Po von Anna Fiske, Die Kackwurstfabrik von Marja Baseler & Annemarie van den Brink, Pipi, Popel, Pups und Kacka von Pauline Dalheim, Das Geheime Leben der Pupse und Rülpser von Mariona Tolosa Sisteré, Vom kleinen Maulwurf, der … von Werner Holwarth.
Wir hoffen, die heutige Ausgabe von Sand konnte euch ein wenig mit der Wut versöhnen und zeigen, wie wertvoll und lehrreich diese Emotion ist. In zwei Wochen flattert unsere Herbstausgabe in euren Posteingang, wheee!
Habt ihr Input, Fragen, Ideen? Schreibt uns auf Instagram oder per Mail an hello@allessand.de!
Wieder sehr tolle und aufklärende Beiträge…weiter so